Helmuth Riesz verstorben

In seinem 80. Lebensjahr ist am 17. September 2020 der Liebenauer Erzieher und Lehrer Prof. Helmuth Riesz nach einer Serie schwerer Operationen friedlich entschlafen. Helmuth Riesz wurde am 7. Juni 1941 im ehemaligen Jugoslawien geboren. Seine Familie flüchtete nach Österreich und ließ sich in Oberösterreich nieder. Nach der Matura im Stiftsgymnasium Schlierbach begann er an der Grazer Musikhochschule ein Gesangs-studium, das er schließlich aus gesundheitlichen Gründen abbrechen musste. 1971 kam er an die damalige BEA Graz-Liebenau, und war dort 25 Jahre bis zu seiner Pensionierung 1996 als Erzieher tätig.

„Der beliebte Helmut Riesz ist nun auch von uns gegangen“, so reagierte ein ehemaliger Schüler auf den Tod seines Erziehers 41 Jahre nach der Matura. Helmuth Riesz war – schon in seiner Studienzeit – mit Leib und Seele Erzieher. Er hatte immer ein offenes Ohr und viel Verständnis für die ihm anvertrauten jungen Menschen, ohne deshalb seine Grundsätze und Überzeugungen aufzugeben. Mit vielen seiner Schüler hatte er bis zuletzt regelmäßigen Kontakt. Das Bild zeigt ihn beim 40. Maturajubiläum 2019.

Helmuth Riesz mit Unterrichtsminister Zilk und Direktor Hobbiger, 1984

Auch über das Internat hinaus hat Helmuth Riesz viele für die BEA und die spätere HIB Graz-Liebenau wichtige Aktivitäten gesetzt. Er hat jahrelang Schulveranstaltungen – vor allem im Ausland – geleitet, bzw. mitgestaltet. Seine Russlandreisen sind in Schülerkreisen heute noch legendär, viele von ihm betreute Parisaufenthalte sind unvergesslich geblieben. Auch als Empfangschef und Betreuer hochrangiger Persönlichkeiten (siehe Bild oben) und ausländischer Gäste war er oft im Einsatz. All das hat ihm bald den inoffiziellen Titel „Liebenauer Außenminister“ eingetragen.

Seine besondere Verbundenheit mit dem „Haus Habsburg“ erklärt sich daraus, dass er aus einem ehemaligen Land der österreichisch-ungarischen Monarchie stammte. Aber Helmuth Riesz‘ Porträt wäre unvollständig, würde man nicht seine Leidenschaft für die große – nicht nur italienische – Oper und deren Sängerinnen und Sänger anführen. Er kannte viele europäische Opernhäuser von Paris bis Budapest aus eigener An-schauung. In der Wiener Staatsoper und der Arena von Verona war er Jahrzehnte lang Stammgast. Seine letzte Ruhestätte fand Helmuth Riesz am Grazer Zentralfriedhof.

Text und Fotos: Harald Fest

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