Drei Kapitäninnen, ein Lehrer und ein Kabarettist Fußballnotizen

Das Fußballnationalteam der Frauen hat mit zwei Erfolgen das Jahr 2022 abgeschlossen. Der 3:0-Sieg über die Slowakei (3:0) war zu erwarten gewesen, das 1:0 gegen das höher eingestufte Team aus Italien aber war eine Premiere und zeigt die Fortschritte, die Österreichs Damen in den letzten Jahren gemacht haben. In der Weltrangliste hat das Nationalteam damit den 20. Platz – den besten seiner Geschichte – erfolgreich verteidigt. Im Team gibt es drei Spielerinnen mit Liebenau-Bezug: Viktoria Schnaderbeck und

Carina Wenninger (beide 2005-2007 an der HIB), sowie Sarah Puntigam (2007-2009). Nach dem Erreichen des Viertelfinales bei der Europa-meisterschaft 2022 hat die lang-jährige Kapitänin Schnaderbeck ihren Rücktritt vom aktiven Fußball erklärt,

ihre Nachfolgerin ist seitdem Wenninger und deren Stellvertreterin ist nunmehr Puntigam. Die Kapitänsschleife ist also fest in „Liebenauer Hand“. Die Karrieren der drei Fußballerinnen weisen aber auch noch andere Parallelen auf. Schnaderbeck und Wenninger gingen 2007 zu Bayern München, Puntigam folgte ihnen zwei Jahre später. Sie waren Jahre lang Stammspielerinnen beim FC Bayern und gingen dann ins „nichtdeutsche“ Ausland: Schnaderbeck nach England zu Arsenal und Tottenham,  

Puntigam (Bild links) nach Montpellier in Südfrankreich und Wenninger spielt heuer nach 15 Jahren bei Bayern München in Italien bei AS Roma. Die letzte Parallele schließlich betrifft das Nationalteam: Schnaderbeck trug wegen vieler Verletzungen „nur“ 85 Mal das Nationaltrikot, Wenninger 123 Mal, und Sarah Puntigam ist mit 129 Teamspielen gar österreichische Rekordhälterin.

Die zweite Randnotiz neben der Wüsten-WM ist eine Anekdote, die Professor i.R. Walter Kowatsch-Schwarz (MJ 1970; 1977-2012 Lehrer in Liebenau) gern über seinen ehemaligen Schüler Gernot Kulis (MJ 1994) erzählt. Das Liebenauer „Urgestein“ Walter Kowatsch wurde schon im Alter von vier Jahren vom „Sturm-Virus“ infiziert. Er war und ist bei Sturm Graz in verschiedenen Funktionen tätig – heute mehr denn je. 

Als Journalist arbeitet er für die Austria Presse Agentur, schreibt Artikel für das französische Fußballmagazin „France Football“ und ist Juror bei der Wahl zum Fußballer des Jahres. Sein Schüler Gernot Kulis hat in Liebenau maturiert, begann seine Fußballkarriere bei Sturm Graz, hat aber früh seine Begabung als Comedian entdeckt. Und dabei ist er viel erfolgreicher als beim Fußball.

Schon mit dem ersten Live-Programm „Kulisionen“ hat er mehr als 250.000 Zuseher begeistert. Derzeit ist er mit „Best of 20 Jahre Ö3 Callboy“ auf Tour. Doch zurück zur Anekdote, die Kowatsch in „France Football erzählt: 1998 fährt Kulis mit Freunden im Auto nach Paris zum WM-Spiel Österreich-Italien. Mitten auf der sechsbahnigen Pariser Stadtautobahn geht ihnen der Sprit aus. Kulis sieht eine Notrufsäule, läuft hin und meldet: „No sprit … on the bridge“. Der Telefonist erklärt ihm, wie man es richtig sagt, und lässt ihn wiederholen: „Pas d’essence … sur le pont.“ Dann erst schickt er ihn zur nächsten Tankstelle Benzin holen. Und das Unglaubliche wird wahr, sie treffen rechtzeitig ein und sehen ein sehr gutes Match der Österreicher, das leider mit 1:2 verloren geht.

Quellen: Kleine Zeitung, Die Presse, Wikipedia, Websites von: Schnaderbeck, Wenninger, Puntigam, SK Sturm Graz, Kulis

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